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Karl Barth sagte interessanterweise, wir
brauchen keine Predigteinführung! Fuer Prediger, die glauben, wir sollten immer
eine Einführung der Predigt haben, mag das unangenehm klingen. Einige
Homiletikprofessoren waren irritiert, was K. Barth über die Einführung der Predigt
sagte. Aber in gewisser Weise stimme ich Karl Barth zu. Brauchen wir wirklich immer
eine Predigteinfuehrung?
Ich glaube, es gibt keine Regel. Wer hat die Regel, dass Prediger eine
Einführung verwenden sollte, gemacht? Die Predigtstruktur mit Einführung, Hauptteil
und dem Abschluss kommt aus der argumentativen Rhetorik. Auch wenn wir
predigen, Vers für Vers, eine argumentative Predigt sozusagen, brauchen wir keine
Einführung. Anders gesprochen: Wir können keine Einführung fuer eine argumentativen
Predigt benutzen, weil sie viele verschiedene Themen hat, Vers fuer Vers
folgend. Es gibt keine wesentliche Idee oder Hauptthema.
Jetzt können wir besser verstehen, warum K. Barth gesagt hat, wir brauchen
keine Predigteinführung. Fuer ihn ist die Predigt Darstellung des Wortes
Gottes, nicht Manipulation des Wortes Gottes. Für Barth ist die Einführung ein
gefährlicher Versuch, zwischen Gott und dem Sünder, Gott und der Welt in
Verbindung zu treten. Es gibt keine direkte Analogie und andere Verbindung als
Offenbarung und Erlösung.
"English quote "(Karl Barth, Homiletic, Westminster / John Know
Press, Louisville, 1991, pp.121-122)
Für Karl Barth ist der Gottesdienst vor der Predigt die Einführung. Im
Gottesdienst ist das Publikum bereit, das Wort Gottes zu hören, im Gebet ihre
Sünden zu bekennen, und sich auf das
Wort Gottes zu konzentrieren. Die argumentative Rede brachte der christlichen
Verkündigung die Struktur Einführung-Hauptteil-Abschluss. Aber wie die Propheten
im Alten Testament und Jesus in der Synagoge, müssen wir um diese Stimme zu
hoeren wieder zur hebräischen Rhetorik und nicht auf die griechischen Rhetorik
hören. Auch Bonhoeffer aeusserte sich über Predigteinführung und Abschluss in seiner
homiletischen Vorlesung:
"English quote
. "(Dietrich Bohnhoeffer, Worldly Preaching:
Lectures on Homiletics, The Crossroad / New York, 1991, S.129.)
Dieses ist eine interesante Bemerkung ueber Predigtstruktur, nich nur ueber die
Einfuehrung und Fazit. Bonheoffer hatte eine
organische Auffassung der Predigt. Er lehnte das Nachahmen künstlicher Modelle
der Predigt ab. Er lehrte, daß der Predigttext seine eigene organische Predigt
bildet. Darum sollten Einführung und Abschluss abgelehnt werden, weil sie nicht
eine organische Form bilden. Ausserdem unterscheiden sie sich von jedem Text
und jeder Predigt.
Traditionell jedoch wurden Prediger ausgebildet, eine Einführung und ein Fazit
zu haben. Und was sollen wir tun? Meine Antwort ist, mache die Tür weit auf! Es
hängt davon ab. Manchmal ja, manchmal nein. Wenn Sie es für notwendig halten, dann
tun Sie es. Aber wenn Sie denken, es ist unnötig, dann es nicht zu tun.
Deswegen habe ich Ihnen gezeigt in meinem Blumen-Predigt Vorlesungen, dass es
gut ist Platz leer zu lassen bis zum Ende für die mögliche Einführung und das
Fazit. Später können Sie entscheiden, ob Sie die Einführung oder das Fazit
machen werden. Nach meiner Erfahrung, sollten Sie manchmal eine Einführung haben,
manchmal allerdings nicht. Aber Fazit mache ich oft eine Zusammenfassung ueber
das, was ich predigte.
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